Der Biber ist ein ganz besonderes Tier. Aber wer weiß eigentlich genaueres darüber? Der Kreisjugendring Rottal-Inn hat sich nun mit Förster Johannes Frankenberger, der im Forstbetrieb Thurnstein in Postmünster als Förster arbeitet, einen Vormittag auf den Weg gemacht, um mehr darüber zu erfahren. 17 Kinder wurden von Johannes Frankenberger einen Vormittag an der „Bachwiese“ ausführlich über Natur und natürlich speziell über den Biber informiert. Begleitet wurde die Gruppe von KJR-Geschäftsführer Johannes Kreck sowie den Betreuerinnen Jennifer Trojak und Elisabeth Orttenburger. Der junge Förster ist tätig für WaldLife Thurnstein, die diese Erlebnistouren auf Initiative der Forstverwaltung Thurnstein anbietet. Die sogenannte „Bachwiese“, in unmittelbarer Nähe Pfarrkirchens, ist laut Frankenberger eine kleine „Erholungsoase“. Als Teil des Privatforstbetriebs Thurnstein umfasst das Areal sowohl Alt- als auch Jungbestände mit einer besonderen Baumartenvielfalt. Vor allem der auenartige Waldabschnitt gilt aus ökologischer Sicht als besonders wertvoll und beherbergt eine besondere Tierart: den Biber. In enger Zusammenarbeit mit den Forst- und Naturschutzbehörden wurde hier 2022 ein eigenes Schutzgebiet geschaffen, das den Tieren die Möglichkeit gibt, ungestört und besonders geschützt ihre Dämme zu erweitern und ihre Refugien zu gestalten.
„Es gibt keinen spannenderen Spielplatz als den Wald! Kinder haben hier die absolute Freiheit. Sie lernen aber auch, dass sie sich in einem artenreichen Lebensraum bewegen und dies Achtsamkeit und Respekt verlangt“, erklärt Förster Frankenberger der KJR-Gruppe. Natürlich wurde auch eine Biberbehausung genauer beobachtet. Dabei erfuhren die Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren viel über die Lebensweise der Dammbauer. So spielen Biber eine wichtige Rolle im Ökosystem. „Sie stauen das Wasser auf und schaffen so neuen Lebensraum für Amphibien und Insekten“, so Frankenberger. Und durch das Fällen von Bäumen lichten Biber die Ufer auf und verjüngen die Bestände. Der Biber hat somit eine Schlüsselstellung. Sie sorgen durch Dammbau und Totholz für eine lebendige Gewässerdynamik. Fischbestände erholen sich und gerade in der Trockenzeit beeinflussen sie positiv den Landschaftswasserhaushalt, mehr als Niederschlag. Gemeinsam erkundete die Gruppe das Biberrevier und bewunderte Biberburg und Dämme. Darüber hinaus gab es aber noch viel mehr zu sehen im Lebensraum Feuchtbiotop. Etwa Frösche, diverse Insekten und viele auch seltene Pflanzen. Nach einer kleinen Brotzeit konnten die Kinder noch mit Naturmaterialien aus dem Wald basteln und ihre Werke mit nach Hause nehmen. Großes Lob gab es am Ende von Johannes Kreck für Förster Frankenberger und die Kinder.